Mein diesmonatiges Playlist Update fällt etwas schlanker aus, da ich die erste Hälfte im Urlaub verbracht habe. Ich hatte den Laptop zwar dabei, aber war unentwegt von Cevapcici, Slivovica und knappen Bikinis am Strand abgelenkt. Es tut mir Leid (nicht).

Musik

Justice for the Damned – Pain is Power

Dass im Deathcore-Bereich noch was rauskommt, was mich richtig vom Hocker haut, war eigentlich unwahrscheinlich. Justice for the Damned haben es trotzdem geschafft. „Pain is Power“ ist ein Album, das ein wenig mehr von den Hardcore-Wurzeln des Genres durchscheinen lässt, was den Songs eine Extraportion Groove verleiht. Der Genremix ist hier für mich perfekt auf den Punkt gebracht und lässt auch Songschreiberisch nichts anbrennen. „Pain is Power“ ist ein echtes Brett, direkt in die Fresse, und macht richtig Spaß.

Bury Tomorrow – Cannibal

Bury Tomorrow sind eine easy-listening Band ohne große Ansprüche an den Hörer, aber trotzdem landen sie immer in meiner Rotation. Vielleicht auch gerade deshalb. Vergleichbar mit einer seichten DC-Comics-Serie, die null Tiefgang und beschissene Spezialeffekte hat, aber manchmal läufts dann doch ganz gut rein. „Cannibal“ kann man sich gut anhören und klingt in jeder Situation gefällig und angenehm, also warum nicht…

Unleash the Achers – Apex

Schon 2017 rausgekommen, aber ich hatte den Fehler begangen, nur kurz reinzuhören. Passte mir damals wohl nicht in den Kram. Aber nachdem ich über die aktuelle Single wieder auf die Band gestoßen bin, gab ich dem Album eine zweite Chance. Ich muss ziemlich geschlafen haben, als mir dieses Meisterwerk damals durch die Lappen ging! Vielleicht hat mich nur der schwache erste Track genervt oder das Album braucht einfach mehrere Anläufe. Jedenfalls hat mich das Zusammenspiel aus epischem Songwriting, griffigen Riffs und Brittney Hayes‘ Über-Stimme jetzt gerade ziemlich gefesselt.

Gaerea – Limbo

Ein Last-Minute-Eintrag in dieser Liste. 2020 ist ein hervorragendes Jahr für Black Metal, wie mir scheint. Ich weiß nichts über die Band oder deren bisherige Veröffentlichungen, sondern schmeiße das Album hier mit rein, weil es während der Fertigstellung dieses Blogeintrags im Hintergrund läuft und mich sehr begeistert. Fans von Night Crowned, Vredehammer und co. müssen hier reinhören.

Filme

Mile 22

Ich zitiere einfach Wikipedia/Filmstarts: Für Filmstarts ist Mile 22 „ein auf Dauer etwas eintöniges Action-Feuerwerk“, das sich auf der „Zielgeraden plötzlich als sehr viel subversiver erweist“ und letztlich jedoch „eher ein interessanter als ein wirklich guter Film“ ist.
Mehr kann ich dem auch nicht hinzufügen. Mit Mark Wahlberg und Li Noor in der Hauptrolle bietet die Besetzung eigentlich reichlich Potenzial, aber das wird nie ausgeschöpft. Das balanciert der Film aber gut aus, weil wirklich keiner der Akteure auf irgendeine Art sympathisch ist und die Story am Schluss einen netten Twist hat. Kann man also mal anschauen, wenn man bloß Geballer ohne Anspruch braucht.

BlacKkKlansman

Ein wenig anspruchsvoller geht es hier zu. Ich bin wahrscheinlich der letzte Mensch auf dem Planeten, der diesen Film gesehen hat, deshalb fasse ich mich kurz. Sehr unterhaltsamer Film, der sich mit den Rassenkonflikten* in den USA der 70er befasst, aber auf erschreckend vielen Ebenen brandaktuell ist. Brisantes und erschreckendes Thema, das in leicht verdaulichem und spaßigem Guy-Ritchie-Stil verpackt ist. Muss man gesehen haben.

*ich finde das Wort „Rasse“ übrigens Scheiße, wird in diesem Zusammenhang aber leider historisch vorgegeben.

Serien

The Boys (Staffel 1)

Auch hier wieder eine etwas anspruchsvollere Empfehlung, auch wenn das auf den ersten Blick anders aussieht. „The Boys“ spielt in einer Welt, in der es Superhelden en masse gibt. Sie treten in Talentshows auf und werden anschließend von Großkonzernen unter Vertrag genommen, welche ihre Helden gnadenlos Kommerziell ausschlachten. Die „Supes“ genannten Übermenschen sind auch nur an der Oberfläche makellos: Hinter der glänzenden Kulisse gähnt ein Abgrund aus Machtmissbrauch, sexuellen Übergriffen und Drogenkonsum. Das ganze enttarnen wollen die „Boys“, eine Truppe von bunt zusammengewürfelten und sehr schrägen Antihelden, die alle aufgrund der Supes Trauma oder Verlust erleiden mussten.
„The Boys“ nutzt das Superhelden-Setting, um Gesellschaftskritik auszuüben. Aber statt üblicher Wattebällchen-Kritik, die man aus Hollywood und Netflix so kennt, befasst sich diese Serie mit heiklen Themen wie #metoo, Doping, Religion und wie Macht die Menschen korrumpieren kann. Sie portraitiert dabei auch mit beißendem Zynismus, wie heuchlerisch die Medien und unsere Gesellschaft mit diesen Themen umgehen. Das ist manchmal wirklich bitter und gerade deshalb mutig. Ich frage mich ernsthaft, wie die Autoren damit überhaupt durchgekommen sind, wo weichspülerische Political Correctness doch mittlerweile überall streng vorgegeben wird. Unbedingt anschauen!

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