Musik

Delain – Dark Waters

Meine Empfehlungen für diesen Monat gehen gleich mit einer Guilty Pleasure los. Delain, die sich 2021 aufgelöst und noch im selben Jahr wieder neu gegründet wurden, hauen mit Dark Waters ihr bestes Album seit langem raus. Musikalisch bleibt alles beim Alten, sogar die neue Sängerin Diana Leah klingt irgendwie genauso wie Charlotte Wessels. Die Songs haben dafür diesmal durch die Bank einen tollen Flow und immenses Ohrwumpotenzial. Wer mal wieder Bock auf ein etwas poppigeres Metal-Album hat, kann hier getrost reinschnuppern, es lohnt sich!

Bury Tomorrow – The Seventh Sun

Auch von einer Art Auflösung getroffen waren Bury Tomorrow. Mit Jason Camerons charakteristischer Stimme verlor die Band quasi ihr Aushängeschild, oder so sollte man zumindest meinen. Trotz der komplett verschiedenen Stimme des neuen Sängers Tom Prendergast erkennt man dennoch sofort, welche Truppe einem da gerade das Trommelfell massiert. Dadurch hab ich nochmal einen dicken Batzen mehr Respekt für die Band bekommen, die ihren Sound und ihr Songwriting definitiv im Griff hat. Davon abgesehen, ist dem Sextett aus Southampton mit The Seventh Sun auch sonst ein exzellentes Album gelungen, das immens Spaß macht und einem definitiv eine Weile im Ohr hängen bleibt. Pflichtprogramm!

Periphery – V: Djent Is Not A Genre

Periphery sind wie eine Pralinenschachtel: Man weiß nie, warum man gerade eine haarige Faust in die Fresse bekommen hat. So ungefähr lässt sich das Hörerlebnis von Djent Is Not A Genre zusammenfassen. Periphery sind wegen ihrer ungebändigten Kreativität und Experimentierfreudigkeit schon lange einer meiner absoluten Lieblingsbands. Auch wenn die Jungs aus D.C. immer wieder beweisen, dass sie einfühlsame Balladen und Ohrwurmknaller schreiben können, scheuen sie dennoch nie davor zurück, musikalisch komplett auszuarten, weshalb jedes ihrer Alben ein absolutes Wechselbad der Gefühle/Musik ist. Album Nummer fünf ist wieder etwas sperriger und abgedrehter als die Vorgängerscheibe Hail Stan, das kann man also nicht mal so nebenher beim Arbeiten hören. Wer sich aber die Zeit dafür nimmt, wird mal wieder mit einem vielseitigen Meisterwerk belohnt, das jetzt schon eines der besten Alben des Jahres ist.

Serie

See

Das Konzept dieser Serie klingt zu Beginn etwas flach. Die Handlung spielt mehrere Generationen nach Ausbruch eines erbgutschädigenden Virus, das Menschen nur noch blind zur Welt kommen lässt. Die wenigen Ausnahmen werden in der nunmehr frühhistorisch bis mittelalterlich anmutenden Gesellschaft als Hexen gejagt. Zwei dieser Ausnahmen kommen als Stiefkinder des Clanführers Baba Voss (Jason Momoa) zur Welt, welcher gegen Hexenjäger, politische Intrigen und die Schatten seiner düsteren Vergangenheit kämpft, um den Kindern eine Zukunft zu geben.
Vergleiche mit Serien wie Vikings und Game of Thrones bieten sich hier ziemlich oft an, aber See hebt sich von genannten Titeln meiner Meinung nach durch ein überlegenes Drehbuch und und interessanteres Setting ab. Auch die Besetzung ist durchweg gelungen und bietet einen guten Mix von bekannten und unbekannten Gesichtern, die allesamt ganz fantastische Arbeit abliefern. In Staffel zwei bekommt Momoa durch Dave Bautista sogar einen physisch ebenbürtigen Widersacher entgegengestellt. Nicht nur ist das Bautistas bisher beste Rolle; er und Momoa spielen einfach großartig zusammen, sodass jede gemeinsame Szene für sich schon ein Highlight ist. Dementsprechend ist das unausweichliche Duell zwischen den beiden eines der besten und intensivsten, die ich je gesehen habe.

Apropos intensiv: Die Kampfszenen dieser Serie suchen in Sachen Intensität und Brutalität ihresgleichen. Die Choreografen haben hier ganze Arbeit geleistet und die physischen Auseinandersetzungen fast schon unangenehm realistisch inszeniert, was dem Setting insgesamt mehr Gewicht und Bedrohlichkeit gibt. Auch das Drehbuch leistet dazu einen großen Beitrag, denn hier gibt’s keine aufgesetzten Kanonenfutter-Charaktere. Die Figuren sind alle vielschichtig geschrieben und, wie schon erwähnt, hervorragend besetzt. Mit Queen Kane (Sylvia Hoeks) ist sogar eine irre Königin am Start, die sich mit Joffrey Baratheon ganz gut messen kann.

Die relativ kurze Dauer von drei Staffeln ist auch ganz gut gewählt, denn so bleibt die Erzählung stets tight und schweift nie in langweilige Laberepisoden oder ähnliches ab.
Insgesamt ist See für mich eine der besten Serien gewesen, die ich seit langer Zeit erleben durfte und den Preis für das Apple TV-Abo definitiv wert (man kann danach ja kündigen ;).

Games

Mass Effect Legendary Edition

Die Aufnahme dieses Remasters in den Xbox Game Pass hat mich neulich verlockt, die olle Mass Effect Trilogie endlich mal durchzuzocken. Damit habe ich in den letzten drei Monaten rund 85 Stunden verbracht; wer sich also wundert, warum ich in letzter Zeit nichts mehr gepostet habe, hat hier die Antwort. Die technische Generalüberholung ist den Entwicklern insgesamt sehr gut gelungen und hat den Games mehr als gutgetan. Und obwohl neue Texturen und Lichteffekte nicht reichen, den ersten Teil grafisch konkurrenzfähig zu machen, können Teil 2 und 3 dadurch immer noch gut mit aktuellen Games mithalten. Auch in Sachen Quest- und Leveldesign ist der erste Teil nicht gut gealtert, aber allein wegen der Charaktere und der Hintergrundgeschichte habe ich ihn trotzdem gerne gespielt. Die anderen beiden Teile haben mir dann wieder gezeigt, warum das Mass Effect Franchise so ein hohes Ansehen bei Gamern genießt. Die Hauptstory an sich reißt im Jahr 2023 zwar niemanden mehr vom Hocker, aber die Charaktere sind dermaßen gut geschrieben, dass man sich wünscht, Hollywood würde sich da ein Scheibchen von abschneiden. Auch die umfangreiche Lore mit den verschiedenen Alienrassen und ihren Hintergrundgeschichten weiß auch nach wie vor zu begeistern. Wer sich für gleichermaßen dialog- wie actionlastige Sci-Fi Games begeistern kann und die Mass Effect Trilogie noch nicht gespielt hat, sollte das tunlichst nachholen. Mass Effect 1-3 sind ein wertvolles Stück Spielegeschichte und die Spielzeit definitiv wert.

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