Willkommen beim sommerlichsten Playlist Update ever! Dieses Mal wieder voll ausgestattet mit den sprichwörtlich heißesten Empfehlungen in den Bereichen Musik, Film und Spiel. Ich bin auch ein bisschen stolz auf mich, dass ich trotz Arschwasser aus der Hölle und chronischem Mojito-Koma doch noch geschafft habe, mein Blog mit Content zu versorgen. Viel Spaß damit!
Musik
Veil Of Maya – [m]other
Dass Metal für mich auch mal abgedreht und experimentierfreudig sein darf, ist jetzt kein Geheimnis. Dass ich trotzdem ein bisschen Eingängigkeit und Ohrwurmpotenzial auf einem Album haben möchte, ist ebenfalls kein Geheimnis. Diese beiden Sachen zu kombinieren, ist aber leider eine Aufgabe, der nur wenige Bands gewachsen sind. Veil of Maya gehören aber seit langem zu dieser musikalischen Elite, die gerne experimentieren, jedem Album einen eigenen Sound geben und gleichzeitig Mitgröhl-Hymnen für die Dauerrotation abliefern. Auf ‚[m]other‘ gibt’s also, wie gewohnt, stumpfes Djent-Gehämmer, puristische Deathcore-Breakdown-Orgien und ohrenschmeichelnde Popsongs. Ja, das ist alles andere als kohärent oder gar einfach durchzuhören, aber dafür setzt man diese Band auch nicht in seine Playlist. Ich finde das Album jedenfalls extrem geil. Wer auf Periphery und Co. steht, hat hier einen soliden Anspieltipp.
Sleep Token – Take Me Back To Eden
Bleiben wir mal beim Stichwort Popsongs: Die meisten Leser meines Blogs haben vom neuen Sleep Token Release schon mitbekommen, obwohl diese Band noch relativ jung ist und gerade mal ihr drittes Album veröffentlicht hat. Die unwiderstehliche Mischung aus fetten Gitarrenriffs, leidenschaftlich-schmachtigem Gesang und extrem eingängigen Melodien hat zusammen mit dem mysteriösen Auftreten der Band einen unnormalen Hype ausgelöst, der dazu führte, dass Karten für ausverkaufte Konzerte auf dem Schwarzmarkt für 300 € angeboten werden. Ob’s das wert ist oder nicht, überlasse ich jedem selbst (nein ist es nicht, du Volltrottel). Fest steht jedenfalls, dass Sleep Tokens drittes Album ‚Take Me Back To Eden‚ jedenfalls wieder ein Volltreffer geworden ist und zu einem erheblichen Anstieg der Geburtenzahl führen dürfte. Wer die maskierten Heimlichtuer aus London bisher noch nicht kannte, sollte diese spätestens jetzt auf seiner Sex-Playliste speichern. Da, ich habs gesagt…
The Ocean – Holocene
Auch The Ocean sind auf meiner persönlichen Sex-Playliste, was der Hauptgrund ist, warum ich noch Single bin, oder zumindest rede ich mir das ein. Die Diskografie der Berliner Prog-Metal Legenden ist für meinen Geschmack ein bisschen durchwachsen. Musikalisch bewegen die Leute sich zwar stets auf beeindruckendem Niveau, aber trotzdem hören sich manche Alben besser durch als andere. Zu den besser durchhörbaren zähle ich das kürzlich erschienene ‚Holocene‘, das beeindruckend demonstriert, wie eine Band, die seit 23 Jahren ausschließlich Konzeptalben schreibt, noch frischen Wind in ihre Musik bringen kann. ‚Holocene‘ ist wie immer komplex, durchdacht und sorgfältig geschrieben. Anders als die meisten anderen Alben des Genres (und manche Ocean Alben, um ehrlich zu sein) wird der Hörer aber weder überfordert noch wird seine Geduld in irgendeiner Weise strapaziert. The Ocean haben ihr Songwriting wie immer im Griff, aber zeigen sich hier wieder in Höchstform, wie man es von ‚Heliocentric‘ oder ‚Pelagial‘ kennt. Heißer Tipp für alle also, die eine Pause von der Band gemacht haben und nun mal wieder reinhören wollen.
Film
The Menu

Ralph Fiennes spielt in dieser bissigen Horror-/Thrillerkomödie einen gefeierten Starkoch, der eine illustre Auswahl an Gästen auf seine Insel zum Dinner lädt. Was ein unvergesslicher Abend für Snobs werden sollte, nimmt jedoch bald eine mörderische Wendung. ‚The Menu‘ beißt gekonnt nach Kritikern, Sterneküche, selbsternannten Kennern und Investment-Snobs, ohne sich dabei selbst allzu ernst zu nehmen. Wer schonmal ‚Chef’s Table‘ oder ähnliches angeschaut hat, wird den Streifen übrigens schon aus kinematografischen Gründen abfeiern. Das gelungene und kurzweilige Skript, das von Ralph Fiennes and Anya Taylor-Joy in den Hauptrollen meisterhaft umgesetzt wird, begeistert sicherlich auch alle anderen. Perfekter Film für einen Pärchenabend!
The Suicide Squad

Nach dem desaströsen Film von 2016 war meine Erwartungshaltung niedrig, aber weil ich grundsätzlich alles mit Idris Elba in der Hauptrolle schaue, war das natürlich ein Muss. Ich habe es jedoch nicht bereut, ganz im Gegenteil: Regisseur und Drehbuchautor James Gunn hat es tatsächlich geschafft, aus dem Material einen lustigen und unterhaltsamen Film zu stricken! Aus dem sowieso schon ziemlich absurden Quellmaterial keinen Arthaus-Film machen zu wollen, hat hier definitiv auch geholfen. ‚The Suicide Squad‚ ist volle Kanne durchgedreht, selbstironisch und halt auch einfach hervorragend besetzt. Wer rechnet damit, dass Idris Alba und John Cena so eine gute Leinwandchemie haben können? Grandioses Popcorn-/Bierkino!
Gaming
Diablo IV

Mein letztes Diablo-Game war Teil 2, welches einen wesentlichen Teil zu meinen beschissenen Schulzeugnissen beigetragen hat. Danach habe ich aber das Interesse an diesem Genre weitgehend verloren, weshalb ich den dritten Teil auch ausgelassen und allgemein nur noch wenig Ahnung von diesen Loot-Spielen habe. Zwischenzeitlich haben sich Blizzard unter der Fittiche von Activision auch einen eher zweifelhaften Ruf für die räuberische Monetarisierung von Spieleinhalten und aufdringliche In-Game-Shops gemacht. An Diablo IV bin ich also mit großer Skepsis gegangen. Da ich das Game kostenlos zu meiner neuen Grafikkarte bekommen habe, stand zumindest das Anspielen dieses Titels natürlich komplett außer Frage. Zu meiner Überraschung muss ich sagen: Das Spiel ist absolut großartig gelungen. Zu den komplexen Fertigkeitenbäumen, Loot oder Balancing kann ich als Casual Gamer nicht viel beisteuern. Was ich aber definitiv beurteilen kann, sind das absolut fantastisch gewordene Art Design, der tolle Soundtrack, die gelungene Story und die dichte Atmosphäre. Blizzard haben hier definitiv geklotzt statt gekleckert und bewiesen, dass sie immer noch ein fähiges Studio sind. Auch die Tatsache, dass Diablo auch auf älteren Systemen gut läuft und es nahezu frei von größeren Bugs veröffentlicht wurde, fällt positiv auf. Die Liebe zum Detail an jeder Ecke lässt mich auch nach etlichen Stunden noch immer staunen und das Diablo-typische Suchtpotenzial lässt diese Stunden auch sehr schnell zusammenkommen. Erwähnenswert ist auch der perfekt abgestimmte Flow des Spiels. Gestresste Familienväter (und Mütter) können mal kurz ne halbe Stunde lang einen Dungeon machen, dann eine Woche das Spiel vergessen und trotzdem wieder problemlos herein finden, das spricht für gutes Gamedesign. Auch Hardcoregamer kommen hier voll auf ihre Kosten, denn die Menge an Nebenquests, Aktivitäten und Events ist wirklich immens. Alles in allem also ein sehr gelungenes Spiel, das positiv aus der Menge der katastrophalen Veröffentlichungen dieses Jahres heraussticht.